Fühlen statt flüchten: Wie unterdrückten Emotionen dich blockieren – und was dich wieder in deine Kraft bringt
Wenn du nicht fühlen möchtest… bist du nicht allein
So vieles in unserem Leben dreht sich darum, Emotionen zu unterdrücken.
Meist geschieht das unbewusst – wir bemerken gar nicht, was wir da eigentlich treiben:
Wir kleben ständig am Handy.
Wir arbeiten.
Wir essen.
Wir trinken.
Wir treiben Sport.
Wir schauen Serien.
Wir machen weiter, ohne innezuhalten.
Warum?
Weil wir Angst davor haben, wirklich zu fühlen.
Was tust DU, um nicht fühlen zu müssen?
- Facebook? TikTok? Instagram?
- Netflix oder Fernsehen?
- Arbeit?
- Essen?
- Alkohol?
- Sport?
- Dich um die Probleme anderer kümmern?
All das sind Strategien, um nicht in Kontakt mit unseren eigenen Gefühlen zu kommen.
Und gleichzeitig „hilft“ all das immer nur für einen ganz kurzen Moment.
Denn oberflächliche Ablenkung bringt keine Auflösung. Das fühlt sich vielleicht für einen Moment „besser“ an, aber sie führt zur Trennung von uns selbst.
Wir spüren uns nicht mehr. Wir gehen wie leere Hüllen durch die Welt.
Man könnte an unsere Hülle klopfen – und keiner wäre zu Hause.
Warum viele gut gemeinten Methoden nicht helfen – und was wirklich zählt
Viele Menschen versuchen, ihr Leben zu verändern – mit Methoden, Konzepten, To-do-Listen oder mentalen „Tricks“. Instant-Lösungen, die Strohfeuer-Effekte verursachen – und dann rasch wieder verpuffen.
Wir scheitern. Immer wieder.
Nicht, weil wir es nicht ernst meinen.
Sondern, weil wir uns nur um das Äußere kümmern – und nicht um das, was in uns wirkt.
Die meisten Methoden kratzen nur an der Oberfläche.
Sie wollen dich „wegbringen“ von deinem Schmerz – anstatt dich hineinzuführen.
Sie zeigen dir, wie du etwas loswirst – statt es zu freundlich anzunehmen.
Und sie zeigen dir nicht, dass du deine Gefühle lenken und bewusst führen kannst.
Schon gar nicht, wie du das tun kannst.
Der Schlüssel liegt in radikaler Annahme
Was wäre, wenn der Weg nicht wegführt von dem, was du fühlst – sondern direkt hinein?
Zu akzeptieren, was ist, heisst nicht, dass du es gut finden musst.
Aber was, wenn genau dieses eine Gefühl, das du schon so lange vermeiden willst – dein Zugang zur Lösung wäre?
Wahre Veränderung beginnt mit Annahme.
Mit dem Mut, alles in dir zu fühlen – ohne es „weghaben“ zu wollen.
Wenn du das zulässt, passiert etwas Erstaunliches:
Du beginnst, dich selbst aus einer gewissen Distanz zu beobachten.
Du identifizierst dich nicht mehr mit jeder Emotion.
Du hörst auf zu kämpfen.
Du lässt es einfach sein.
Und dann?
Wird das Leben: Leicht. Spielerisch. Frei.
Und übrigens, nur so nebenbei bemerkt…
Wieviel Sinn macht es, Widerstand zu leisten gegen etwas, das ja eh schon da ist?
Auch wenn wir unsere Gefühle manchmal nicht wahrhaben wollen –
untergründig sind sie bereits da.
Und sie wirken sich aus.
Sie verursachen inneren Stress.
Sie kosten Kraft.
Sie nehmen uns Leichtigkeit und Lebensfreude.
Ein hoher Preis, den wir dafür zahlen, nur um so zu tun, als wären sie nicht da.
Aber: Es muss ja nicht so bleiben.
Sobald wir uns erlauben, Gefühle einfach zu fühlen, sie zu beobachten –
ohne damit jetzt gleich etwas tun zu müssen –
einfach da sein lassen…
dann lösen sie sich irgendwann wieder auf.
Verändern sich. Bewegen sich weiter.
Wie Wolken am Himmel.
Kein Gefühl bleibt für immer.
Ausser – wir leisten weiter Widerstand.
Versuchen, es in die „Kiste unseres Unterbewusstseins“ zurück zu stopfen
und setzen uns dann noch auf den zugenagelten Deckel.
Aber rate mal, was passiert, wenn der Druck darunter immer grösser wird?
Genau: Irgendwann fliegt dir alles um die Ohren.
Und wenn wir sehr lange gewartet haben und der Druck sich immer bedrohlicher anfühlt, wollen wir erst recht nicht mehr fühlen. Dabei ist es nicht gefährlich, Gefühle wahrzunehmen – im Gegenteil – es ist etwas Natürliches.
Und damit es gar nicht so weit kommt, dass dir etwas um die Ohren fliegt, hier eine Idee für den Alltag:
Öfter eine Minute «einchecken», was da gerade Hallo sagt.